Freitag, 26. Dezember 2008

北海道旅行

Der Grund für mein zweiwöchiges Schweigen ist ein guter, zumindest für mich, denn die Tage 14 bis 24 habe ich auf Hokkaido verbracht. Mein erster Urlaub hier, noch dazu gut als Geschäftsreise getarnt, doch dazu gleich.

Dinge, die ich auf Hokkaido gelernt habe:

- der Ruf der Todai ist wirklich gut
- auch Japaner können Städtenamen nicht lesen, wenn sie sie zum ersten Mal sehen
- in der vorweihnachtlichen Nichtferienzeit sind die meisten Touristen Taiwanesen in Reisebussen, asiatische Pärchen, australische Skiurlauber oder japanische gutaussehende_Tocher-Mutter-Gespanne
- Sapporoer High-School-Schülerinnen tragen zum Bowlen bevorzugt rote oder rosafarbene Boxershorts unter den Röcken

旅行

Da ich nicht weiter langweilen will, zu den Fotos.


(Tokyo)-13° und Sonnenschein - die Vorfreude sinkt

(Sapporo)Steve, natürlich Australier, ist nach einer Stunde wieder gen Honshu verschwunden

überall seit der Ankunft diese Statuen

Münchner Weihnachtsmarkt - Glühwein, Würtschen und genau dieselben Verkaufsstände wie daheim - und noch teurer als daheim

japanische Weihnacht - keine Chance zu entkommen

Odori-Koen bei Nacht

eine Nacht im Manga-Internet-Café mit Dusche, Freigetränken...

Hokkaido-Universität am Vormittag - sehr, sehr friedlich

alte Bierwerbung in der Sapporo-Brauerei...

...wo ich dann diese vier Japaner von Shikoku getroffen habe, und das bedeutet dann ein ausgiebiges Mittagessen mit viel Bier, ...

...Wetten auf Radrennen, Bowling, noch mehr Essen mit Bier und Sake, klassisch japanisches Nachtleben *g*, ... Alles fast umsonst versteht sich :-)

(Otaru)Blick auf Otaru, ...

...die Stadt der Russen, wo mir dann auch während der fünf Minuten auf dem russischen Schiff etwas mulmig war

Tausende dieser Schüler, in den Ausführungen gelb und blau, in den allesamt gleichen Touri-Läden, wo in jedem auch pünktlich um sechs das Licht ausgeht

"Romantische Stadt"

der Herbersvater, wo ich natürlich der einzige Gast war, man sich aber im Haus fast wie zuhause gefühlt hat

(Yoichi)der Gründer der Whiskey-Destillerie im Whiskey-Museum

die Landschaft eine willkommene Abwechslung zu Tokyo

(Niseko)im Skigebiet: ein sehr netter Japaner, der die Altersgrenze für Ausländer auf ein trotz Jugendwahn schon nicht mehr erstrebenswertes Alter gedrückt hat, und ein etwas ekliger Australier, der sich, leider zu spät, als Flankenmann für die Mütter angeboten hat

ein typischer Bahnhof auf der doch sehr ländlichen Insel im Norden

(Toya-ko Onsen)die Insel in der Mitte des vulkanischen Sees

ein absolutes Muß auf Hokkaido: wenigstens einen Tag in einem der Nationalparks

Showa-Shin-Zan, ein junger Vulkan aus dem letzten Jahrhundert

Usu-San, die Mutter, leider wie immer, wenn ich mich auf vulkanische Highlights freue, inmitten einer Wolke, derselben Wolke, die mich dann auch den Rest des Tages in die JuHe zum Trocknen verbannt hat

es scheint, als fänden zumindest die Läden auf Hokkaido diese T-Shirts total witzig (Kuma = Bär)

(Muroran)ein freundlicher Straßenarbeiter, der mich nach Muroran mitgenommen hat, ich wollte halt auch mal ein paar km per Anhalter fahren - Muroran ist übrigens berühmt für seine Fabriken und die Brücke, also gings sofort weiter

(Noboribetsu Onsen)

das Höllental

mit Fußbad

wie an jedem Touri-Ort der obligatorische Stempel

und haufenweise Krust-Läden, so wie es sein muß

出張

Nachdem ich nach vier Stunden im Onsen-Paradies einen meiner Professoren und zwei Lab-Kommilitonen getroffen habe, gings im Auto zum Hotel, mit dem Rest schön abendessen, und am nächsten Morgen zum offiziellen Teil: Japan Steel Works, die vor allem gigantische Druckbehälter für Kernreaktoren herstellen, aber auch eine kleine Katana-Schmiede betreiben. So gab es also einen Tag lang einen ständigen Wechsel von Vorträgen und Fabrikrundgängen, wobei mich die japanische Liebe zum kleinen Nickerchen, gerne auch während der Professor redet, ebenfalls kurz angesteckt hat, und man uns zwar nicht verhungern, aber fast verdursten ließ, bis es dann zum Buffet ging. Hier gibt es die Unsitte, daß jeder kurz ans Mikro muß, bevor alle an der Grenze des Magen- und Alkoholaufnahmevolumens darben und der erste schon nicht mehr mit in die Snack-Bar kann. Dort gibt es Gemüse und Nüsse zum knabbern, und die Mama-San, die mit am Tisch sitzt, füllt pflichtbewußt das Whiskey-Glas immer wieder auf. Danach waren wir noch zu fünft auf der vergeblichen Suche nach dem Nachtleben und endeten schließlich in einer Yakitori-Kneipe, bevor es am nächsten Morgen wieder zum Flughafen ging.

Glückwunsch, wer durchgehalten hat, ich kann Hokkaido nur weiterempfehlen, aber bitte wenns wärmer ist oder zu Ferienzeiten, vorweihnachtlich ist wirklich sehr wenig los und die Einheimischen müssen auch arbeiten, oder behaupten das zumindest. Das Naturbedüfnis ist für die nächste Zeit jedenfalls gestillt, und nach Roppongi-Weihnacht :-) können das Wochenende und Neujahr kommen!!

Samstag, 13. Dezember 2008

忘年会

[Vergessen - Jahr - Treffen]

Eine der wunderbaren japanischen Erfindungen ist zweifelsohne Bohnenkai, eine Art Weihnachtsfeier ohne Weihnachten, die wörtlich übersetzt dazu gedacht ist, so viel zu trinken, daß man danach das letzte Jahr komplett zu den Akten legen kann. So zumindes meine Lesart. Wenn das nach drei Stunden dann beendet, und der Professor mit einigen anderen außer Sichtweite ist, geht es weiter, nochmal das gleiche: lecker Essen (wenn auch andersherum als hier) und schön Trinken. Übrigens mit dem Sensei, der mir ein paar Eröffnungssätze für neue Bekanntschaften beigebracht hat, die ich hier lieber mal nicht schreibe, da man angeblich (zumindest allen anderen Studenten nach) damit ernsthafte Probleme mit der Polizei bekommen kann (ich glaube 危ない (abunai - gefährlich) war gestern eines der meinstgehörten Worte für meine Ohren). Ich kann bisher nur sagen, daß es nicht ganz so schlimm ist, man wird nur ab und an geschlagen (^_^)

Hier finden sich drei Artikel, nur dazu gedacht, mich neidisch zu machen, daß ich nicht mit Yvonne nach Hong Kong geflogen bin... Und es hat funktioniert :-(
Dafür geht's für mich morgen nach Hokkaido! Dann kann ich endlich auch mal ein paar Urlaubsfotos posten...

...bis dahin: schöne Vorweihnachten in die westliche Welt!

Sonntag, 7. Dezember 2008

和式な服

Auch wenn es lang her ist gibt es heute nur ein paar kleine Updates in Form von Bildern.


Die Schlange vor Krispy Kream Doughnuts gibt es wirklich, hier in Koshigaya Lake Town, allerdings leider (man könnte auch sagen glücklicherweise, wenn man sich denn hätte antellen wollen) nicht so lang wie die von Jörg beschriebene.

Die Portionen beim Allucaneat-Sushi sind doch etwas größer als gewohnt (^ ^)
Leider fehlen Alex und ich auf dem Foto.

Ein kleiner Austausch im Lab mit Kimura-Kun über Japan und Deutschland. Seitdem will er zu meiner Freude nicht mehr nur wegen Belgien nach Europa fliegen.

Es wird Herbst. Zumindest kriegen es die Bäume langsam mit und bescheren mir zur Zeit diesen Weg zur U-Bahn-Station.

Auf dem Campus sieht das ganze dann so aus (hier mit Elias/Schweden). Es ist übrigens ein sehr beliebter Sport bei Japanern, diese Ginkgo-Blätter in die Luft zu schmeißen und Fotos zu machen, da muß man sich wohl anpassen.

Bei diesem Stichwort nun zum Highlight.

Nein, nicht Meiji-Jingu, auch wenn das ein durchaus schöner Ort ist, und das auch nicht nur wegen der Brücke vor seinen Toren (heut wars nicht sooo doll, deshalb ein ander Mal mehr dazu), sondern vielmehr, daß das Mädchen rechts auf dem Bild gesagt hat, daß die Klamotten, die ich trage von japanischem Stile wären. Damit wäre die durchaus befriedigende Antwort auf die letztwöchige Frage meines Professors gegeben, als ich in ähnlicher Aufmachung ins Lab spaziert bin.
 
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