Montag, 16. März 2009

韓国:TOP3

Seit gestern bin ich nun wieder von meinem kleinen Frühlings-Urlaub zurück im schönen Tokyo.
Um es kurz zu halten, Teil 2 der Korea-Serie mit den Top3:

1) Golgul-sa

Eine sehr schöne Sache in Korea ist das "Temple Stay Program", das heißt, man kann eine Zeitlang in einem buddhistischen Tempel wohnen und auch einen Teil des normalen Tagesablaufs mit den Mönchen erleben. Ich habe mich für eine Nacht im Golgul-Tempel bei Gyeongju entschieden, und es lief dann so ab (nach einer 3/4 Stunde Busfahrt und 20 min zu fuß, zum Glück war ich schon lange genug in Korea um lesen zu können...):
・1730 Essen ・1830 Sunmudo-Video ・1900 Singen ・1930 Sunmudo-Training ・2200 Bett ・0400 aufstehen ・0430 Singen ・0500 Geh-Meditation ・0600 Zeremonielles buddhistisches Mahl ・0830 Teetrinken ・0930 kleiner Ausflug für Gäste ・1150 Mittagessen

・ der Sonntag: ist etwas speziell, da es der einzige Tag der Woche ist, an dem man morgens nicht 108 Verbeugungen (hinknien, Gesicht zum Boden, aufstehn... nicht allzu angenehm, und entsprechend waren wohl einige von uns Gästen froh über den Sonntag) machen muß. Glück gehabt.
・ das Essen: ist vegetarisch, das besondere Sonntagsmahl sehr besonders, weil man in festgeschriebener Reihenfolge mit festgeschriebenen Fingern die vier Eßtöpfe bedienen muß, am Ende noch mit kaltem und warmen Wasser und einem Kimchi alles putzen.. Das ganze unter ständigen Schmerzen, da auf dem Boden sitzend.
・ Sunmudo (禅武道): ist die Kampfkunst, für die der Tempel berühmt ist. Die Mönche trainieren jeden Tag, und es ist eigentlich mehr Meditation als Sport. Wir Anfänger haben eigentlich nur Atemübungen und Yoko-Geri gemacht, alles in Zeitlupe, was es nicht gerade einfacher macht.
・ Singen: ist eigentlich eine wahnsinnig schöne Sache, deshalb hab ich auch den Mund gehalten, wären nicht diese ständigen Wechsel aus Seiza, Verbeugen und Aufstehen.

rechterhand mein Schlafgemach

das Eßbesteck des traditionellen Sonntagsmahls

dafür kommen jeden Tag viele Touristen vorbei

Ausflug mit Mönch und Amerikanerinnen (Hier eine Art unterirdischer Parkplatz, wo der König, nachdem er eingeäschert, im Meer begraben, dort zum Drachen geworden und sein Land gegen die Japaner verteidigt hat, Unterschlupf findet.)

2) DMZ - Demilitarisierte Zone

Was gibt es spannenderes, als an die momentan vielleicht gefährlichste Grenze der Welt zu fahren? Vieles, würde wohl jeder sagen, der dort war. Denn was man auf der Ganztagestour geboten kriegt, ist das: die letzte Bahnstation Südkoreas (ein schönes neues Gebäude, das natürlich niemand benutzt, weil die Grenze dicht ist), einen Aussichtspunkt der südkoreanischen Armee, den dritten Infiltrationstunnel (scheinbar ein Highlight, in Wirklichkeit ein enger Tunnel. Wie ein Salzstollen, nur ohne Salz und großes Gerät) inklusive Propagandavideo, die Brücke ohne Wiederkehr (der Ort des Gefangenenaustauschs nach dem Koreakrieg). Warum sie trotzdem in den Top3 ist, liegt an der JSA - Joint Security Area. Dies ist ein Stützpunkt, den sich Süd und Nord teilen, und wo dann auch endlich ein bißchen Spannung in der Luft liegt. So wird man ständig von einem Soldaten begleitet, der einen angeblich beschützt (oder doch mehr aufpaßt, daß man sich nicht zu frei bewegt?) und sagt, wo's hingeht und ob man Bilder machen darf. Außerdem kann man im Konferenzraum in den Norden. Die Süd-/UN-Truppen tragen hier übrigens Sonnenbrillen, um böse Blickwechsel mit Nord-Soldaten zu vermeiden. Und das Axt-Massaker war hier.

Japaner beim Blick in die Einöde der Grenzpampa

die nordkoreanische Flagge ist höher und größer als die des Südens; leider(?) gibt es keine Lautsprecher-Propaganda mehr :-(

ich in Nordkorea - irgendwie freu ich mich aber nur innerlich...

Nordkoreaner sind sehr scheu. Dieser hier versteckt sich immer wieder hinter einer seiner vielen Säulen.


3) Der Hund

Am letzten Tag mußte ich eine folgenschwere Entscheidung treffen: lebender Tintenfisch oder toter Hund. Also habe ich mich in Busan mit Daiju, der Verkörperung des jungen japanischen Touristen (habe ihn abends in der Herberge getroffen, und er wußte gar nicht so recht, was er denn in Korea anfangen soll, da er so überhaupt kein Interesse hat und eigentlich nur da ist, weil er Urlaub hat und man es ihm in Fukuoka empfohlen hatte; aber nun zum typischen japanischen Rucksacktourist: er schläft bis 10 oder 11, ist nicht sehr wild auf alte historische Stätten, will vielmehr Spaß haben, essen und trinken. Daher - Finger weg von Europäern!) auf die Suche gemacht, und als ein netter alter Mann mit Hut unsere Hilflosigkeit erkannt hat, wir ihm erklärt, was wir gerne essen würden, hat er uns direkt hingebracht. Inklusive U-Bahn-Fahrt, insgesamt hat's wohl so ne Stunde gedauert. Dann hat er für uns bestellt und ist weitergegangen. Die Suppe schmeckt ein bißchen wie Mamas Gulaschsuppe, nur daß sie letztere aus gutem Grund mit Rind zubereitet. Unser Hund war halb Fleisch, halb Fett, und halb Haut, was in der Suppe noch in Ordnung war, als dann aber als besonderer Service noch ein gekochtes Hundebein ähnlicher Konstistenz kam, waren meine Geschmacksknospen nicht mehr so ganz überzeugt.
Wie auch immer, sollte jeder mal gemacht haben..!

ich mit Hund

Keine Kommentare:

 
/*statistics*/