Neues Jahr, neue Vorsätze, die die Zeit noch nicht vergessen machen konnte.
So oder so ähnlich.
Nachdem ich schließlich auf eigene Faust das Uni-Karatedojo ausfindig machen konnte, wobei eine erfolglose Lab-Japaner-Fragerunde und der Gedanke Nur dreimal Naka-Sensei, grml. vorausgegangen waren, bin ich also gestern hin. Etwas spät, was mir ein persönliches Vor-Aufwärmen von der Haltestelle zum Dojo beschert hat, das natürlich nicht schaden kann, auch wenn ich die üblichen deutschen Gewaltexzesse zu Beginn mittlerweile immer seltener vermisse.
Und es war dann auch durchaus anders als gewohnt.
Der Rahmen: Samstag, 13 bis 16 Uhr. Drei Stunden, zum Glück ab und an unterbrochen von kleinen Pausen, in denen man Trinkflaschen abgreifen kann. Dennoch hatte ich spätestens nach Stunde zwei nicht nur mit hochmotivierten Japanern, sondern auch gegen das eigene Verhungern zu kämpfen.
Der Stil ist Wado-Ryu, was ich wohl spätestens nächste Woche bei den Kata zu spüren bekommen werde, mein erstes Training jedenfalls war geprägt von ca. 600 Tsuki und 250 Keri, sodaß man beim Dehnen den eigenen Dampf vom Gesicht aufsteigen sieht (was, denke ich, unter anderen Umständen sehr schön zu beobachten sein kann), und nach einem kurzen Seitenblick auf die Uhr denkt Oh mein Gott, noch 2 1/2 Stunden!, die dann von Kumite-Übungen geprägt waren.
Der erste Eindruck einer eher lockeren Atmosphäre, mit einem älteren Senpai, der durch die Reihen geht und Tipps gibt, dazu noch manch einer in Zivil, und überhaupt einigen Studenten, die Trainingsjacken oder gar keinen Teil des Gi tragen, täuscht gewaltig, dazu reicht ein kurzer Blick zum Nebenmann.
Nachdem dann alles vorbei und bevor die Matten (nach einem komplizierten System, jedenfalls wurde ich bei meinen Hilfsversuchen mehrmals korrigiert) wieder aufgeräumt waren, bildeten noch alle Studenten einen Dreiviertelskreis, der sich, sobald ich versucht habe, mich anzuschließen, so gedreht hat, daß ich doch wieder in der Lücke war. Also mußte ich mich noch kurz der ganzen Meute vorstellen. Es gibt jetzt einen Deutschen und zwei Physiker.
Wie dem auch sei, ich bin überzeugt genug für einen zweiten Versuch, die Leute sind unglaublich nett, im Gegensatz zu vielen meiner Lab-Nachbarn, bei denen ich nur selten verstehe was sie sagen, konnte ich mich hier fast problemlos unterhalten, auch wenn es nur der Smalltalk des ersten Treffens war. Wer will, kann mich auch auf der (inoffiziellen) Seite des Karatebu-Blogs bewundern (zusammen mit Nishida-Kun, der das Blog schreibt)!
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